hier ein neuer Beitrag auf meinem Blog. Heute möchte ich mich dem Thema Beziehung zum Vater widmen. Ein sehr wichtiges Thema, das in meinen Augen prägend für das ganze Leben ist.

Wenn in jungen Jahren die Beziehung zum Vater schon unterbrochen wird und das Kind nur mütterlicherseits erzogen wird, sehe ich das als bedenklich. Bei allem Respekt an die Damenwelt, aber auch die beste Mutter kann oft einem Kind nicht als Vaterersatz dienen.
Ein Vater sollte für ein Kind ein guter Berater sein, ein Trainer der beste Freund, aber auch der größte und gleichzeitig fairste Kritiker. Ein Mensch, an dem man sich halten kann, zu dem man aufschaut, dem seine Meinung sehr viel zählt. Ist dieses Bild verschoben oder unterbrochen durch Scheidung oder Verlust des Elternteiles, finde ich das als höchst bedenklich. Viele Beispiele aus der Praxis sowie die eigene Erfahrung bestätigen das. Wenn die Vaterrolle fehlt oder vernachlässigt wird, ist es ziemlich sicher, dass sich dies irgendwann auf die Person auswirkt. Gerade bei dem Thema „kalte Väter“ oder Scheidung entstehen im Alter Defizite. Bemerkbar macht sich das Ganze durch Unsicherheit, fehlendes Durchsetzungsvermögen, fehlender eigener Wille etc. Wut und Trauer auf den Vater, und gar auf die Mutter sind an keine Seltenheit.

Man stellt sich die Frage:
Warum hat Papa mir keine Liebe gegeben? Warum war ich ihm nie gut genug? Warum hat Mama es zugelassen, dass er mich so behandelt? Diese Fragen stellt man sich bereits im Kindesalter. Diese Fragen manifestieren sich.

Meine Meinung: man sollte verzeihen! Man weiß nie so recht, was die Gedanken des Vaters damals waren, welchen Weg wollte er für uns? Wie war seine Erziehung? War er damals vielleicht auch krank im Geiste und konnte sich selbst nicht sortieren? War er unglücklich verheiratet? Hat er es nicht getraut, zu sagen? Unabhängig von diesen Vermutungen sollte man sich an die schönen Momente seiner Kindheit erinnern. Solltet ihr eine schlechte Kindheit gehabt haben und bestätigen können, dass alles nur schlecht war, setzt euch mal in Ruhe hin und überlegt ganz genau.
Ich wette mit euch, dass ihr mindestens fünf schöne Momente aus eurer Kindheit benennen könnt. Und wenn ihr euch ganz viel Mühe gebt, tauchen da plötzlich noch mehr auf.

Denn es war nicht immer alles schlecht!

Man muss sehen, dass viele Eltern auch einfach überfordert waren oder es auch heute noch sind. Also hört bitte auf euch die Schuld zu geben. Ruft eure Eltern an, schreibt Ihnen einen Brief, egal wie zerstritten ihr seid. Schreibt Ihnen, dass nicht alles immer toll war, ihr Ihnen aber verzeiht. Denkt immer mehr an die guten Momente. Wenn IHR Fehler gemacht habt, entschuldigt euch. Wünscht Ihnen Glück und Gesundheit, wünscht Ihnen nur das Beste.

Probieren wir es mal aus:

Setz dich hin, schließ die Augen: Nimm einen Menschen aus deiner Familie, den du überhaupt nicht leiden kannst. Stell ihn dir fest und sinnbildlich vor. Wenn du dieses Bild nun im Kopf hast, dann sage dir in einem leisen Ton:

ICH WÜNSCHE DIR NUR DAS BESTE!

Sag es noch mal:

ICH WÜNSCHE DIR NUR DAS BESTE!

Wiederhole es immer wieder und wieder für einige Minuten und spüre, was in dir passiert.

In vielen Fällen müssen wir unseren Eltern dankbar sein, für das, was sie aus uns gemacht haben, zu dem, was sie uns gemacht haben. Auch wenn ihr denkt alles war schlecht und Sie haben nichts für euch getan, unterbewusst gibt man doch zu, dass sie einen geformt haben und man daraus positive Aspekte finden kann. Vielleicht meinten sie es wirklich nur gut.
Ich wiederhole mich: vergebt euren Eltern und findet euren eigenen Frieden. Oder wollt ihr weiterhin voller Groll euren Eltern gegenüber durch die Gegend laufen? Möchte die Fehler bei Ihnen suchen, warum sie so schlecht zu euch waren? Das macht die Sache auch nicht besser. Schuldzuweisungen sind meist Unsicherheit. Das einzige was hilft, das vielleicht besser machen könnt, als eure Eltern es waren!

Hallo zusammen, hier wieder ein Beitrag auf meinem Blog, eine reale Geschichte aus den letzten Tagen.

Vor knapp 14 Tagen hatte ich einen Vorort-Termin mit einem - sagen wir es nett ausgedrückt - einem Arsch***ch. Das hätte ich zumindest früher gedacht, dass er eines wäre.

Aber lest bitte mal weiter…

Der Termin war auf den Vormittag eines kalten Februartages gelegt. Es ging um diverse Sachen, die mit mir als Dienstleister besprochen werden sollten. Manch einer war der Annahme, wir machen unsere Arbeit nicht zuverlässig. Das waren aber nicht manche, sondern nur dieser eine Herr. Herr B. aus S. 29 Jahre, in Diensten des größten Kugellagerherstellers der Welt. Alle anderen Anwohner sind hochzufrieden mit unseren Leistungen, was sich im Nachhinein herausstellte.

Sein Auftreten war von Anfang an barsch, er ging mir mit entschieden Schritten entgegen, begrüßte mich mit einem knappen „Servus“. Ich begrüßte ihn freundlich, und fragte, wie es ihm heute gehen würde. Darauf griff er mich umgehend verbal mit folgenden Sätzen an: „Sparen Sie sich ihren Höflichkeitsscheiß, sie brauchen hier gar nichts schönreden!“

Das waren seine Worte! Ich sah ihn an und überlegte. Früher, hätte er die passende Antwort bekommen, in seinem Tonfall und in seiner Aggression. Was natürlich zu weiteren Aggressionen geführt hätte. Nun führte ich das Gespräch weiter, mit folgenden Sätzen: Herr B., es tut mir wirklich leid, dass sie heute so schlecht gelaunt sind. Ich hoffe, das ändert sich bald und wir können eine sachliche Unterhaltung führen.

Die Versammlung war zu Ende und ich nahm Herrn B. zur Seite.

Herr B., wir haben mit ihren anderen Kollegen soeben alle Punkte geklärt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass meine Dienstleistung, gemäß dem Vertrag sehr gut ist. Keiner ihrer anderen Kollegin hatte einen Einwand, sie waren mit ihrer Meinung gänzlich alleine. Was ist das eigentliche Problem, hinter ihrer Wut gegen mich? Es ist doch hier alles in Ordnung, ich mache meine Dienstleistung und sie bezahlen pünktlich. Schildern Sie mir doch das genaue Problem. Herr B. war perplex. Er hatte fest mit einem Gegenangriff gerechnet. Er signalisierte es durch Tonfall und Körpersprache sowie seiner Haltung.

Er war dann aber verwundert, fast schon wütend würde ich sagen, dass er keine Gegenwehr bekommen hat. Ich bat ihn anschließend um 5 Minuten seiner Zeit. Ich fragte, ob ich mit ihm ein Gespräch unter vier Augen führen kann, abseits der anderen. Er bejahte dies. Recht hörig schlich er mir hinterher. Und nun fragte ich ihn nochmals: Herr B., was ist das eigentliche Problem? Bitte drücken Sie ihre Wünsche ganz klar aus, nur so kann ich unsere Geschäftsbeziehung optimieren. Indessen ging es in den Diskurs. Herr B. äußerte einige Wünsche, die vom Leistungsverzeichnis - für das ich bezahlt werde - abweichen. Wirklich Kleinigkeiten, nicht mal dreistellige Beträge, die für die Hausgemeinschaft keine Belastung darstellen würden. Es handelte sich wirklich um eine Lappalie.

Ich erwidere: Herr B., natürlich machen wir dies gerne, hierfür hätte ich sogar kein Geld verlangt, weil ich das als Serviceleistung sehe. Warum haben sie mich nicht einfach angesprochen? Sie haben meine Telefonnummer, meine E-Mail-Adresse, per WhatsApp kommunizieren wir auch, warum, haben sie mir das nicht gesagt? Seine Antwort war: Bei dem Dienstleister, bei dem wir vorher waren, gab es nie solche Absprachen, Wünsche wurden ignoriert, auch wenn wir ihm signalisiert haben, wir würden diese Sonderleistung bezahlen. Wir haben teilweise nicht mal eine Antwort bekommen, geschweige denn, dass unser Wunsch angenommen wurde. Seitdem bin ich von diesen Dienstleistern massiv enttäuscht.

Aha, interessant… dachte ich mir.

Nun führte ich das Gespräch weiter: Ich sagte: Herr B., ich bin nicht der alte Dienstleister, ich bin der neue, und habe hier bisweilen gute Dienste geleistet, sonst wären alle anderen Teilnehmer dieser Versammlung ebenfalls gegen mich gewesen. Sie können jederzeit sachlich mit mir kommunizieren, und wir werden eine Lösung finden. Das Gespräch ging noch ganze 30 Minuten weiter, aber auf einer ganz anderen Ebene. Höflich, sachlich und fast schon nett.

Und jetzt liebe Leserinnen/Leser, kommen wir zum springenden Punkt

Der Respekt, der Umgangston, so wie die Umgangsregeln einer konstruktiven Kommunikation sind in meinen Augen bindend für eine gute Unterhaltung, ein Gespräch oder eine Verhandlung. Hätte ich auf Herrn B. mit Resonanz geantwortet, also mit seinem voranschreitendem Ton und seiner aggressiven Art, hätte mich vermutlich den Auftrag verloren, weil ich wie früher oftmals einfach aus der Haut gefahren bin.

Sinnlos! Kostet nur nerven, hätte mir einen Umsatzeinbruch verschafft und einen schlechten Ruf in diesem Metier. Ich wusste, dass Herr B. nicht leicht ist. Deswegen habe ich mich auch dementsprechend darauf vorbereitet. Vielleicht geht es Herrn B. nicht gut? Vielleicht hat er Probleme? Wer weiß, was seine Geschichte ist, wer weiß, was ihm im Leben schon widerfahren ist, was ihn nun so auf die Palme bringt. Und auch dass ich ihm aus meiner Sicht ehrlich entgegengetreten bin, hat vieles verändert. Natürlich sollte man jetzt nicht jeden um den Hals fallen, der einem nichts Gutes will, aber vielleicht hilft es doch manchmal, einfach mal zuzuhören und den Menschen aus einer anderen Perspektive zu betrachten und nicht immer auf seinen Egoismus zu plädieren. Den deine eigene Meinung muss nicht immer die beste sein. Natürlich darf man sich auch nicht andauernd unter Wert verkaufen, dieser schmale Grat ist Übungssache.

Früher war folgender Leitsatz für mich komplett unverständlich und ich habe mich darüber lächerlich gemacht, aber:

Sei nett zu Menschen! Wer weiß, was sie in ihrem Leben schon ertragen mussten und sich eventuell deswegen dir gegenüber so verhalten. Vielleicht, wenn du dein Verhalten Ihnen gegenüber änderst, ändern Sie Ihres!

Ich wünsche euch beste Gesundheit und ein schönes Wochenende.
So, genug geredet, bleib gesund und vor allem bleib bei euch!